SOMNAMBULISTAN

Ergül Cengiz und Kinay Olcaytu

AK68  Galerie im Ganserhaus | 01.04.2017 – 30.04.2017

Interviews und Rezension

 

Wie wir alle wissen, bedeutet Somnambule Schlafwandeln aber auch Mondsüchtigkeit. Demnach müsste Somnambulistan das Land der Schlafwandler und Mondsüchtigen sein. Weil wir nun Mondsichel und Stern mit der muslimischen Welt identifizieren und „stan“ die Endsilbe vieler turksprachiger und indoiranischer Gebiete ist darf mal spekulieren, dass Somnambulistan an der Grenze eines noch nicht ausreichend erwachten Bewusstseins zwischen christlicher und islamischer Welt gelegen sein muss oder poetischer; hinter den sieben Bergen im Land der tausendundeins Erzählungen in dem Shehezarade in mondhellen Nächten in 1000 Geschichten 1000 Bilder findet, um ihr Leben zu retten. „SOMNAMBULISTAN“ weiterlesen

CAFE CENTRAL

Staatsgemäldesammlung kauft Cafe Central

 

In der letzten Märzwoche besuchte die Einkaufskommision der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mit Dr. Melitta Kliege vom Neuen Museum Nürnberg, dem Maler Bernd Zimmer und Dr. Oliver Kase, Kurator der Pinakothek der Moderne die Jahresausstellung 2017 des Ebersberger Kunstvereins. Sie erwarben Arbeiten von Stanislav Horvarth und Stefan Scherer, u. a. das Gemälde „Cafe Central“.

Scherer: „Seit 15 Jahren kenne ich das Cafe Central und ungefähr genauso lange spekuliere ich über die Männer an der Theke. Früher rauchten ihnen die Köpfe; heute gehen sie dafür nach draussen und wie die Vögel auf den Hochspannungsleitungen fliegen sie hin und her zwischen Innenhof und ihren Barhockern mit Fernsicht.

Dieses Bild kombinierte ich für die Jahrsausstellung in Ebersberg mit einer Lichtinstallation (Abb. links), die ich mit Loie Fullers Lichttanz von 1882 in den Pariser Folies Bergere in Verbindung bringe. „Je sculpte de la lumière“ – „Ich forme Licht“, überschrieb die Tänzerin programmatisch ihr Schaffen. Sie unterstrich damit die Forderung nach einer abstrakten Kunst, die weniger als unmittelbarer Ausdruck gesell-schaftlicher Realität entsteht, sondern vielmehr als Behauptung einer ästhetischen Gegenwelt“. Noch aus dem sicheren Sofa heraus, der Theke gegenüber, behaupte ich das auch. „CAFE CENTRAL“ weiterlesen