DEBÜTANTENAUSSTELLUNG 2018 AdBK MÜNCHEN

Junge Kunst im ehemaligen Heizwerk

Die Akademie der Bildenden Künste München kürt jedes Jahr herausragende Absolventen des Staatsexamens und des Diploms. In diesem Jahr fand die die Ausstellung und Auszeichnung der elf von 80 Studenten im MMA – „Mixed Munich Arts“, dem ehemaligen Heizwerk der Stadtwerke statt. Constantin Mascher hielt die Begrüßungsrede. Er ist der Erfinder des Gebäudes, denn er hatte das leerstehende Heizwerk gesehen und erkannt, dass man etwas daraus machen konnte. Zuerst war das Haus noch eng wie ein U-Boot, vollgestopft mit großen Kesseln und Rohren. Nach einem aufwändigem Umbau wurde das Heizwerk unter dem Namen „Mixed Munich Arts“ eröffnet. Constantin Mascher erklärte, als er das Gebäude geradezu für Kunst geschaffen ist. Besser kann ein Standort für Kunst nicht sein, denn „Mixed Munich Arts“ befindet sich genau im Kunstareal von München. Seit 2013 wird das Heizwerk mit der riesigen Halle außerdem als Szene Club und für Events genutzt.

Kunst muss wandern

Professor Dieter Rehm, der Präsident der Akademie der Bildenden Künste München, hielt die Rede zur Preisverleihung. Die ausgestellte Kunst der Debütanten kam in der 35 Meter hohen Halle im rohem Industriedesign voll zur Wirkung. Professor Dieter Rehm betonte, dass wir Kunst brauchen, wie die Luft zum Atmen. Außerdem regt Kunst zum Denken an und ohne Kunst ist alles nichts. Man sollte mit Respekt betrachten, was Künstler schaffen, denn sie zeigen Leidenschaft in ihren Werken. Kunst muss in die Welt hinaus wandern. Mit der Ausstellung der Debütanten wandert die Akademie nach draußen in die Maxvorstadt. Die spannenden Räumlichkeiten boten eine Chance die Arbeiten der Debütanten wirkungsvoll zu zeigen.

Musik statt Laudatio

Die Laudation der Debütanten übernahmen Veronica Burnuthian und Alexander Greifenstein mit analoger Synth-Noise-Wave-Techno-Punk. Die Selbstauskunft der zwei ist einfach „nur Kraft mit Beat, Gesang und Abwechslung“.

Preisverleihung

Nach der Musikeinlage outet sich Dieter Rehm als Rock’n’roller und trinkt zuerst einmal einen Schluck Bier. Der Höhepunkt war die Preisverteilung, die Professor Dieter Rehm übernahm. Sandra Bejarano, Hell Gette, Anna Jarczyk, Flicitas Kennel, Steffen Kern, Michael Schmidt, Jasmin Schwarzfischer, Gülbin Ünlü, Viola Relle & Raphael Weilguni, Max Weisthoff und Frauke Zabel wurden ausgezeichnet. Die Jury bestand aus Eva Burkhardt der Studierendenvertretung, Dr. Verena Hein Villa Stuck, Serafine Lindemann Akademieverein, Dr. Susanna Ott Kunstclub 13, Dina Renninger Erwin und Gisela von Steiner-Stifung, Regine Scharpff-Thiess Stiftung Kunstakademie, Zita Schüpferling Künstlerin, Anne Uhrlandt freiberufliche Kuratorin, Katharina Vossenkuhl Sammlung Goetz und Max Weber Galerie MaxWeberSixFriedrich.

Virtuelle Landschaft

Eine herausragende Arbeit ist eine Landschaft von Hell Gette. Sie nimmt dazu Fotos, die sie digital verfremdet, dann malt und dann wieder abfotografiert. Anschließend setzt sie Emojies ein, um das Ganze mit Öl zu malen. Hell Gette erzählt Geschichten in einer virtuellen Welt. „Es reizt mich, zeitgenössische, nicht greifbare Elemente in Techniken wie Ölmalerei oder in Keramik umzusetzen“, erklärt Hell Gette. Sie wurde 1986 in Kasachstan geboren und studierte von 2012 bis 2017 bei Professor Markus Oehlen Kunst an der Akademie der Bildenden Kunst in München.

Tanzen, feiern oder essen und trinken

Nach der Preisverleihung wurden noch zwei Performances gezeigt und der nächste Punkt war „Raphael und Franz machen Musik für Dich“ zum Zuhören und Tanzen. Entweder man feierte noch in der Ausstellung oder hing im „Electric Elephant“ Restaurant auf dem Gelänge des MMA mit indischer Küche, Industrie Design und großer Terrasse ab. Die Basis der Küche ist vegetarisch-vegan, aber es gibt auch Fleischgerichte. Statt eines Pizzaofens gibt es einen Tandori-Ofen. Musik und gute Drinks dazu gibt‘s natürlich auch.

Kontakte:

Akademie der Bildenden Künste www.adbk.de

MMA, Katharina-von-Bora Str. 8, 80333 München www.mixedmunicharts.de

WASSERBURGER KUNSTVEREIN AK68

Vom Kunstverein zum KultuRKlub

 

 

Wer sich in letzter Zeit nur ein wenig mit der Wasserburger Künstlergemeinschaft AK68 beschäftigt hat, darf sich die Augen reiben, angesichts eines Artikels des hiesigen Lokalblattes https://www.ovb-online.de/rosenheim/wasserburg/gute-zahlen-neue-ideen-9839219.html, der die insgesamt vier Vorstandsrücktritte als die Folge simpler Streitereien beschreibt, – wohl bemerkt, nicht etwa ernsthafter Auseinandersetzungen. Die irritierenden Demissionen des ehemaligen 1. Vorsitzenden, sowie eines Sponsors und Kunstpreisstifters fielen im Bericht gleich ganz unter den Redaktionstisch.

Im selben Stil wird die Kritik am Verzicht auf Kunstvermittlung durch Vorträge und Kuratoren als „Anfeindungen einer kleinen Gruppe“ marginalisiert. Das alles vor dem Hintergrund sich zurückziehender Sponsoren wie Meggle und den zunehmend beunruhigten Rotarieren samt einer anhängigen Klage vor dem Rosenheimer Amtsgericht. „Spürbar besseres Klima“ berichtet die Autorin unerschüttert weiter, will sagen: Alles in Butter auch ohne Meggle!

Derweil schickt sich der neue Vorstand des Arbeitskreises 68 an, als Wasserburgs einzige Institution für zeitgenössische Kunst nun die Grenzen zwischen Bildender Kunst und kreativer Selbstverwirklichung im Ansturm boomender Amateure einzuebnen.

Die Folgen dieses populistischen Unternehmens sind eine nicht nur außerordentlich gut besuchte Mitgliederversammlung der Symphatisanten dieser Strategie, die jeden Diskurs über die skandalösen Rücktritte und Rauswürfe im Konsenspathos absaufen lässt, sondern ebenso der für Wasserburg bedauerlichen Transformation einer traditionsreichen Künstlergemeinschaft in einen Kulturverein der Kreativen. „WASSERBURGER KUNSTVEREIN AK68“ weiterlesen

ARTMUC & STROKE ART FAIR 2018 NACHLESE

Mit abstrakter, realistischer und expressionistischer Malerei, Fotografie, Comics, Pop, Mixed Media und Videokunst zeigte die Artmuc vom 10. bis 13 Mai zeitgenössische Kunst im Isarforum und auf Münchens Praterinsel.

Betritt man die Artmuc im Innenhof der Praterinsel erklingt Musik und die farbigen Skulpturen von  Peter Schwenk sind schon die richtige Einstimmung zur Kunstmesse.

Die Artmuc wird fünf Jahre alt

2018 fand die fünfte Artmuc statt und das ist schon ein Grund für ein erstes Jubiläum. Die Brüder Marco und Raiko Schwalbe gründeten 2009 die Stroke Art Fair, eine Messe für zeitgenössische Kunst in München. Vor fünf Jahren hoben sie dann noch die Artmuc aus der Taufe. Die Kunstmesse sollte die Lücke zwischen dem hochprofessionellen Kunstmarkt und den Künstlern verkleinern. Damit ist die Artmuc eine Plattform für Künstler und Galerien für zeitgenössische Kunst. In diesem Jahr präsentierten etwa 150 Einzelkünstler und 25 Galerien ihre Werke. Die Künstler kamen aus Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Polen, Spanien, Österreich und der Schweiz.

Ueckers Prägedrucke

In der Halle der Galerien werden Nagelköpfe-Prägedrucke von Günther Uecker um die 20.000 Euro von der Galerie Wilmsen angeboten. Ein Künstlerehepaar Livia Kubach und Michael Kropp zeigt eine Säuleninsel aus massiven Stein, Teile der Skulptur sind jedoch beweglich und können sogar Töne erzeugen. Frieda Martha war Innendekorateurin und ist heute die Spezialistin für unzählige Nuancen in Weiß. In Sachen Kunst gibt es eine Galerie, die Kunst per Leasing zu den Menschen bringt. „ARTMUC & STROKE ART FAIR 2018 NACHLESE“ weiterlesen